Gestörte Ornamente

Gestörte Ornamente

Es ist ein Spiel mit der Wahrnehmung: Aus der Entfernung betrachtet fragile Ornamente, entpuppen sie sich als Mosaike zusammengesetzt aus immer gleichen Bausteinen. Spiegelung und Symmetrie schaffen eine Ordnung, der wir versucht sind, uns hinzugeben. Erst bei der Verringerung der Distanz kommt es zum »Kippeffekt« und das Motiv tritt aus seiner Umgebung hervor.

Gestörte Ornamente

Gezielte Störungen durchbrechen diese »Ordnung des Schönen«: Die Abweichungen werden als Fehler identifiziert und erregen gerade deshalb unsere Aufmerksamkeit.

»Vielleicht bringt sogar erst die Störung der Ordnung deren eigentliches Wesen hervor.«

Ornamente und Muster vermitteln einerseits Harmonie und Stabilität: Symmetrie gilt seit jeher als Sinnbild für Schönheit und Ordnung – und dies reicht weit über das rein ästhetische Phänomen hinaus. Ornamentale Strukturen finden sich auf atomarer Ebene ebenso wie in der belebten Natur.

Gestörte Ornamente

Andererseits spalten Ornamente die Meinungen: Ausdruck des Schönen oder schlechter Geschmack, die Essenz der Welt (Ernst Bloch) oder schlicht ein Verbrechen (Adolf Loos).

Außer Frage steht, dass sie auf uns in einer besonderen Art und Weise wirken. Wir lieben es, in Mustern zu denken.

Gestörte Ornamente

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